Der Junge will an die frische Luft
Es gibt die, die Urlaub machen und die, die reisen.
Bei mir ist es meistens auf Letzteres rausgelaufen.
Reisen kann man immer und überall.
Vor der eigenen Haustür oder auf einem anderen Kontinent.
Für eine Stunde oder ein ganzes Leben.
Wenn man reist, sammelt man Meilen. Aber auch Narben.
Reisen muss auch mal weh tun. Sonst war man nicht wirklich weg.
Die Orte, über die ich hier schreibe, haben mich beeindruckt und geprägt. Und wenn ihr möchtet, zeige ich sie euch.
Was immer mit kommt
01.
— Nüsse
Retten dein Leben wenn es im Zug oder Flieger entweder schlechtes oder gar kein Essen gibt. Veggies kennen das Problem. Vor 15 Jahren, als vegan noch ein Fremdwort für die Sky Chefs war, blieb mir gar nichts anderes übrig als meine eigene Verpflegung mitzunehmen. Nüsse sind gesund, machen satt und bröseln nicht. Ich mixe in der Regel Cashews (für mehr Power), Mandeln (für die Darmflora) und Walnüsse (für Herz und Hirn). Nur seine Hände sollte man sich vorher waschen.
02.
— Soft Bottle
Kennt ihr, oder? Soft Bottles sind faltbare (BPA freie) Trinkflaschen, die es in 0,5 oder 1 Liter Varianten gibt. Ich bin darauf gestoßen als ich mich auf meinen ersten Marathon vorbereitet habe. Je mehr man daraus trinkt, desto kleiner werden sie, was gerade auf Reisen extrem praktisch weil platzsparend ist. Sie passen unter jeden Wasserhahn und man muss sie am Security Check am Flughafen nicht wegwerfen. Einfach leeren, zusammenfalten und in die Hosentasche stecken.
03.
— Kleingeld
Für die Zimmermädchen. Ich habe mal für eine Fernsehreportage in diesem Beruf gearbeitet. Was die Frauen (meistens sind es Frauen) leisten müssen, ist in fast allen Hotels, in denen normale Menschen wie du und ich absteigen, Ausbeutung gegen einen Hungerlohn. Und keiner von uns bricht sich einen Zacken aus der Krone wenn er ein paar Euro mit einer kurzen Nachricht neben das Bett legt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie die Mädels sich über diese kleine Aufmerksamkeit freuen. Glaubt mir: Es ist es wert.
04.
— eBook Reader
Die beste Erfindung der Welt. Ich habe einen uralten Kindle, der zwar ein paar Kratzer und ab und an einen Hänger hat aber schon so oft mit mir auf Reisen war, dass er inzwischen zum Inventar gehört. Ich empfehle übrigens die Romane von Fred Vargas, einer ausgezeichneten, französischen Krimi-Autorin. Sie hat ein Gefühl für Menschen, die unterwegs sind. Ihre Bücher schreibt sie nämlich grundsätzlich im Urlaub. Und wenn Krimis nicht euer Ding sind, lest Helge Timmerberg: Weltreisender, Gonzo-Journalist und Jesus vom Sexshop.
05.
— Zopiclon
Es gibt die Menschen, die einschlafen bevor der Flieger abhebt oder der Zug los rollt. Zu diesen Menschen gehöre ich leider nicht. Ich sitze, wenn es blöd läuft, auch bei einem Interkontinentalflug 12 Stunden am Stück mit offenen Augen und Däumchen drehend in meinem Sitz. Mein Hausarzt verschreibt mir daher netterweise einmal im Jahr Schlaftabletten. Eine halbe reicht um mich selbst auf einem Rumpelflug mit schreienden Kindern für 5, 6 Stunden ins Land der Träume zu schicken. Und den Jetlag kriegt man so auch schneller in den Griff. Man darf das Zeug nur nicht zur Gewohnheit werden lassen. Schlaftabletten machen abhängig.
06.
— Ladekabel
Und zwar mindestens 3. Denn 2 verliere ich in der Regel immer wenn ich länger als ein Wochenende unterwegs bin. Statistisch gesehen gehören Ladekabel übrigens zu den häufigsten Fundsachen in Hotelzimmern. Man kann also guten Gewissens an der Rezeption fragen ob die eins übrig haben wenn man sein eigenes vergessen oder verloren hat. Nicht alle rücken die Dinger raus, aber ich hatte schon ein paar Mal Glück. Und wenn Ihr einen Ladekabel Überschuss im Portfolio verzeichnen könnt, teilt ihn mit Mitreisenden! Einer für alle, alle für Einen.
Next stop:
Burning Man - Nevada, USA
Müsste ich es in einem Satz beschreiben, würde ich sagen, es ist wie Alice im Regenbogen-Feuer-Laser Wunderland. Ein visuelles Spektakel, dass auf dich einwirkt solange die Wüste Nevadas auf der dunklen Seite der Erde liegt.
Ecuador & Galapagos - Südamerika
Kein Ort der Welt präsentiert Vulkane wie dieses südamerikanische Juwel zwischen Kolumbien und Peru. Einige sind noch aktiv, immer wieder kommt es zu Eruptionen. Den katholischen Ecuadorianer scheint das aber nur bedingt zu stören.